Hallo zusammen,
ich überlege aktuell, ob wir uns eine Enthärtungsanlage anschaffen sollen. Wir wohnen in einem Gebiet mit recht hartem Wasser (16 °dH) und haben seit letztem Jahr eine Solaranlage mit Warmwasserboiler auf dem Dach. Mir fällt auf, dass sich recht schnell Kalk in den Wasserhähnen und am Duschkopf absetzt, und ich mache mir Sorgen, dass der Boiler und die Solaranlage verkalken und an Effizienz verlieren.
Hat hier jemand Erfahrung, ob sich eine Enthärtungsanlage dafür lohnt? Mich interessiert:
- Funktioniert das wirklich oder ist das nur teurer Schnickschnack?
- Wie aufwändig ist der Einbau?
- Lohnt sich das auch finanziell (weniger Stromkosten, längere Lebensdauer)?
- Worauf sollte ich bei der Auswahl achten?
Bin für jeden Tipp dankbar, bevor wir jetzt was Teures installieren lassen und es am Ende doch nicht bringt.
Grüße
Bodo
Moin Bodo,
guter Punkt, wir hatten genau dasselbe Thema hier in NRW mit hartem Wasser und Solaranlage. Ich kann dir sagen: Kalk killt dir auf Dauer den Wärmetauscher und kann auch die Solarkollektoren zusetzen.
Wir haben seit zwei Jahren eine Enthärtungsanlage im Keller, seitdem ist Ruhe mit verkalkten Duschköpfen und Kaffeemaschinen. Ob es sich rein finanziell lohnt, hängt davon ab, wie lange du das Haus noch nutzen willst. Bei uns kam es eher aus Prävention, um die Heizung und den Boiler zu schützen.
Der Einbau war easy, hat der Installateur in 4 Stunden erledigt, Wartung einmal im Jahr Salz nachfüllen. Aber ja, günstig ist es nicht, unsere lag bei ca. 2.500 EUR inkl. Montage.
Hallo Bierbodo,
mir hat unser Heizungsbauer damals gesagt: „Du kannst dich entscheiden, ob du das Geld jetzt in eine Enthärtungsanlage steckst oder später in eine neue Pumpe und neue Rohre.“
Ich dachte erst auch, dass es unnötig ist, aber Kalk kann tatsächlich den Wärmeertrag der Solaranlage senken, wenn sich in den Leitungen was festsetzt.
Was mich interessieren würde:
Wie ist dein Wasserverbrauch ungefähr? Und nutzt ihr die Solaranlage ganzjährig auch für Warmwasser oder nur zur Heizungsunterstützung?
VG
Kann ich Dir sagen Senfmanager, wir sind ein 4-Personen-Haushalt, Warmwasser und Heizungsunterstützung läuft ganzjährig, aber im Winter natürlich mit Gas dazu. Verbrauch ca. 150 m³/Jahr.
Würde es also wohl schon einiges an Kalk durchs System jagen … 😐
Hallo Bodo,
ich arbeite als Gebäudereiniger und sehe regelmäßig, wie verkalkt viele Boiler, Armaturen und Fliesen sind, gerade in Regionen mit hartem Wasser. Eine Enthärtungsanlage sorgt wirklich für weniger Ablagerungen und die Leute brauchen viel weniger Reiniger, weil sich der Kalk leichter entfernen lässt oder gar nicht erst anhaftet.
Aber:
Sie brauchen Salz und regelmäßige Wartung
Manche Leute empfinden das Wasser als „rutschiger“ beim Duschen
Bei alten Rohren kann es am Anfang Ablösungen geben, da sich alter Kalk löst.
Du solltest prüfen, ob dein Haus dafür geeignet ist (Alter der Rohre). Wenn alles okay ist, kann es gerade für Solaranlage und Boiler eine echte Lebensdauerverlängerung sein.
VG
Darf ich kurz einwerfen: Wir haben uns nach langer Recherche für eine Anlage von EcoWater entschieden ( https://ecowater.de). Die werden oft in Haushalten mit Solaranlage und Warmwasserboiler empfohlen, weil die Technik zuverlässig läuft und sehr wartungsarm ist. Läuft bei uns seit einem Jahr super, Wasser ist spürbar weicher, Duschkopf bleibt sauber, weniger Reinigerverbrauch und unsere PV-Erträge sind stabil (okay, das liegt natürlich eher an der Sonne, aber die Warmwasserbereitung ist effizienter geworden).
War nicht ganz billig, aber wir haben ein Mietmodell genommen, da waren die Anfangskosten überschaubar. Vielleicht interessant, wenn du dir die Investition erstmal sparen willst.
EcoWater kenne ich auch von Kunden, die damit zufrieden sind. Was mir immer wichtig ist: Lass den Härtegrad nicht zu niedrig einstellen, sonst kann es Probleme mit dem Geschmack oder mit alten Installationen geben.
Für Bodo:
Überlege, ob du einen Härtegrad von ca. 8–10 °dH einstellst, das reicht meistens.
Lass die Anlage von einem Fachbetrieb mit DVGW-Zertifikat einbauen.
Informiere dich, ob dein Versorger Vorgaben macht, manche verlangen einen Rückflussverhinderer.
Bedenke: Du musst Regeneriersalz lagern können.
Finanziell: Spare dir keine Reichtümer, aber du vermeidest teure Reparaturen und erhöhst die Effizienz deiner Solar-Warmwasserbereitung.
VG
Vielen Dank euch allen!
Klingt so, als würde es wirklich Sinn machen, gerade wegen der Solaranlage und dem Warmwasserboiler.
Ich schaue mir EcoWater mal an und frage meinen Installateur, ob er das anbietet oder was er empfiehlt.
Falls noch jemand Langzeiterfahrungen (5+ Jahre) mit Enthärtungsanlagen im Zusammenhang mit Solar hat, würde mich das noch interessieren.
Grüße
Bodo
Wir haben unsere Enthärtungsanlage seit 6 Jahren laufen (anderer Hersteller), bisher keine Probleme. Die Solaranlage läuft stabil, und wir hatten keine Kalkprobleme im Wärmetauscher bisher. Ich würde es jederzeit wieder machen, gerade weil wir hier in Bayern sehr hartes Wasser haben.
Nur Tipp: Regelmäßig die Härte nach der Anlage prüfen, damit du sicher bist, dass sie korrekt eingestellt ist.